top of page

Tachelesz Pop-Up-Store

Aktualisiert: 1. Apr. 2021

Aufgabenstellung: Gestaltung einer Pop-Up-Bar mit Retail für die Marke "Tachelesz". Die Inszenierung soll ein "untypisches" Raumbild generieren, welche Zielgruppen aus dem lokalen "Early-Adopter"-Segment (Agenturszene, Mulitplikatoren und Opinion Leader) begeistert. Im Gestaltungsprozess soll Geschichte, Qualität, Herkunft und Entdeckung der Vielfalt der Marke bzw. der Produkte von Tachelesz transferiert werden. Besonders der Manufaktur-Gedanke des Herstellungsprozesses soll im Vordergrund der Wahrnehmung stehen. Es soll ein Raumkonzept erarbeitet werden, in dem sich die Bereiche Gastro (60%) und Retail (40%) wiederfinden. Die gestalterische Herausforderung ist, dass die jeweiligen Räumlichkeiten trotz unterschiedlicher und vorher unbekannter Locations in Sachen Stil, Größe, Raumhöhe und Aufteilung, auf modularer Basis ein spannendes und authentisches Umfeld ergeben. Die Transportfähigkeit aller eingesetzten Elemente ist daher wichtiger Bestandteil aller Entwürfe und Planungen. Grobe Fakten: - Betriebstyp: Versammlungsstätte mit Kleinküche und Ausschank und LEH-Angebot - Laufzeit je Standort 120-140 Öffnungstage - Sitzplätze: ca. 40 Pax - Öffnungszeiten: vrstl. 12:00 - 23:00 Uhr Arbeitsprozess: 1. Schritt - Die Story


Die erste Überlegung bei einer solchen Aufgabe ist die Story. Um was geht es dem Kunden? Welche Message soll das Konzept vermitteln? Es ist manchmal nicht so leicht sich etwas auszudenken, vor allem, wenn man zwei verschiedene Storys finden soll. Meine Überlegung war es - da es ja um "Tacheles reden" geht (bezogen auf Ernährung) - sich mit den Tieren und dem klassischen Stall zu beschäftigen. Ich fragte mich, was wir wohl aus einem alten Bauernstall machen würden, wenn wir keine Tiere mehr äßen. Also wählte ich das Thema "Stall" und suchte mir verschiedene Bilder für mein Moodboard aus. In meinem Konzept sollte alles frei positionierbar sein, damit es wirklich für jede Location geeignet wäre. Außerdem wollte ich klassische Gegenstände aus dem Stall "zwecksentfremden" und zum Beispiel eine Tränke als Saftbar umfunktionieren. Für die Präsentation unserer Storys hatten wir insgesamt nur 5 Minuten Zeit. Wenn unser Prof. die Storys in dieser kurzen Zeit nicht verstanden hat oder nicht überzeugt war (er vertritt in diesem Moment den Kunden), dann musstest du noch mal dran. Dadurch wird eine durchaus realistische Situation in diesem Business nachempfunden. Ich erwähne nur meine Stall-Idee, da die zweite Idee (von meiner Kommilitonin) nicht ausgewählt wurde und unser Prof. uns mit meiner Idee in die nächste Runde geschickt hat.


2. Schritt - 5 Modellvariationen


Im zweiten Schritt geht es darum, die Räumlichkeiten im Maßstab 1:20 mit Depafit-Platten nachzubauen. Dann sollten wir fünf verschiedene Variationen ausprobieren, wie ein Raumbild zu unserem Thema aussehen könnte.

Variante 1

Variante 2

Variante 3

Variante 4

Variante 5

Nun sollte man die Variante, die einem am besten gefallen hat im Modell mitbringen und die anderen als Fotos dabei haben. Wenn alles gut ankam, konnte man mit dem Feedback und den gegebenen Anreizen und Ideen an dieser Variante weiterarbeiten. Ich hatte mich für Variante 5 entschieden.


3. Schritt - Rhinomodellierung

Da der Kurs "Körper, Raum und Struktur" mit dem 3D-Kurs gekoppelt ist, war uns natürlich klar, dass wir die Räumlichkeiten und unser ganzes Konzept auch in Rhino nachbauen mussten. Einige Sachen und Befehle hat man im 3D-Kurs gelernt, andere (und das war das meiste) musste man sich selbst aneignen. Meine Idee (mittlerweile musste ich leider alleine an diesem Projekt arbeiten, da meine Kommilitonin sich dazu entschieden hat, das Studium aufzugeben) entwickelte sich rasant von einem Stallkonzept zu einem Lichtungskonzept mit dem Mantra "Gemüse ist mein neues Fleisch". Weiteres dazu erkläre ich euch bei meiner Abschlusspräsentation (s.u.). Hier seht ihr kurz ein paar Beispiele, wie diese Modellierungen in Rhino aussehen können:

Milchhocker für die Kundschaft

Regal für Ware

Draufsicht

perspektivische Ansicht meines Konzepts

4. Schritt - Renderings

Bei unserer Abschlusspräsentation sollten wir anhand von gerenderten Fotos unser Konzept visualisieren und erklären, als würden wir es dem Kunden präsentieren. Wie ich bereits gesagt habe, hat sich mein Konzept in der Entwicklungsphase sehr stark verändert. Was mein Tachelesz-Konzept aussagen soll erfahrt ihr jetzt:

Vater und Tochter verlassen den Pop-Up-Store Tachelesz in Hamburg

Die Marke "Tachelesz" soll etwas für jeden sein - für jung und alt, für klein und groß. Wenn wir etwas in der Ernährung der Menschen ändern wollen - Tacheles reden wollen - dann müssen wir schon ganz früh ansetzen und zwar bei den Kleinsten. Der Pop-Up-Store soll sich mit relativ einfacher Küche beschäftigen: Säfte, die sich der Kunde selbst zusammenstellen kann, Sandwiches, Fruitbowls - im Prinzip trifft der Kunde nur auf die Rohkost, also das noch unverarbeitete Produkt. Um dieses Food&Beverage-Konzept muss sich jetzt meine Gestaltung drehen:

Ebene 1: Der Wald

Das Gestaltungskonzept unterteilt sich in verschiedene "Ebenen". Die erste ist der Wald selbst. Er ist uns manchmal unheimlich und die Natur ist für uns nahezu unkontrollierbar. Die Fototapete ist im Scherenschnitt gestaltet, was das ganze nicht realistisch, sondern eher abstrakt macht.

Ebene 2: Die Lichtung

Alles was aus dem Wald kommt zeigt in den Raum hinein, wie man es am Baumregal und an den Gänsen sehen kann. So entsteht der Übergang zum eigentlichen Schauplatz von Tachelez: der Lichtung.

Ebene 3: Die domestizierte Welt

Die Lichtung selbst hat im Grunde genommen zwei Unterebenen, davon ist die erste die der domestizierten Tiere. Hier habe ich mich auf klassische Bauernhoftiere beschränkt. Die Tiere bilden zwei Gruppen (Herden), die jeweils in der Ecke des Raums positioniert sind und beide schräg in die Raummitte zeigen. Die Tiere dienen als Regale, damit der Kunde sich seine Rohkost selbst so zusammenstellen kann wie er möchte. Es gibt Früchte/Obst-Inseln und Gemüse-Inseln, zudem eine Milch-Insel.

Ebene 4: Die zivilisierte Welt

Das führt uns zwangsläufig zur letzten Ebene - die zivilisierte Welt der Menschen. Alles worauf der Mensch sitzt, wo er steht oder arbeitet ist diagonal im Raum ausgerichtet. Die umfunktionierten Tränken dienen als Tische und Theke und machen dem Kunden, der den Laden betritt, sofort bewusst, dass er sich eben dort hinsetzen oder bestellen kann.


Warendisplay: Baumregal für z.B. Fairtrade-Kaffee, -Schokolade, Tee und hochwertige Öle.


Instagram und Co lassen grüßen! Unsere Tierregale regen die Kunden zum Fotografieren und Teilen an.

Gemüse-Insel "Schaf"

Detailaufnahme: rohe Kost

Obst-Insel "Schwein"




Es ist schon ein ganzes Stück Arbeit in 6 Wochen ein solches Projekt auf die Beine zu stellen. Wie ich oben bereits erwähnt habe, musste ich ab einem gewissen Zeitpunkt die eigentliche Gruppenarbeit alleine weiterführen. Andere Gruppen waren beispielsweise zu viert - da kann man sich die Arbeit natürlich gut aufteilen. Dafür, dass ich ungefähr die Hälfte der Zeit alleine gearbeitet habe, bin ich ziemlich zufrieden mit meinem Resultat. Ja, an der einen oder anderen Stelle hätte man etwas mehr machen oder noch mehr Renderings erstellen können - aber im Großen und Ganzen kam mein Konzept gut bei den Profs an und das war für mich das Wichtigste. Für all diejenigen, die das Studium noch aufnehmen und eine ähnliche Aufgabe bewältigen müssen - egal wie eure Gruppe ist, ob sie funktioniert oder eher weniger - wenn ihr euch fokusiert und bemüht, dann bekommt ihr das auch gut alleine hin.

In diesem Sinne: macht was draus! ;)

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Vom Wasser

Commentaires


bottom of page